Tiergestützte Pädagogik
mit den Tieren der Kameloase
Das Zusammentreffen zwischen Mensch und Tier hat empirisch nachgewiesen positive Auswirkungen auf die beteiligten Menschen. Bei meiner Arbeit mit den Tieren darf ich immer wieder Zeuge dieser positiven Begegnungen und Erfolge sein!
Meine tierischen Mitarbeiter sind Kamele, Pferde und Esel
(Zur Kameloase).
Um deren Motivation und ausgeglichene Stimmung zu erhalten, arbeiten sie nach Absprache in Teilzeit. Ich arbeite im Einzelsetting oder in festen Kleingruppen.
Die Begegnungs- und Bewegungsmöglichkeiten sind vielfältig:
- freier Kontakt und Interaktion auf der Weide,
- Tierkontakt durch Putzen und die Versorgung der Tiere,
- aktives Tun durch Sitz- und Bewegungsübungen auf einem Tier,
Spaziergänge mit einem Esel, Reiten auf einem Pferd, Führen
eines Tieres durch einen selbst aufgebauten Parcours,…
Motivierend
und unterstützend
Tiergestützte Pädagogik ist ein breit gefächertes Spektrum mit unterschiedlichen Bereichen und Angeboten.
Die Zusammenarbeit mit den Tieren wird bei der Kameloase überwiegend für Menschen mit sozial- emotionalen Problematiken genutzt, um positives Verhalten zu stärken und festigen. Desweiteren werden die Tiere als Motivator, Unterstützer, Ideengeber und zur Förderung der Motorik eingesetzt.
Der Kontakt zwischen Mensch und Tier führt zu direkten und unverfälschten Rückmeldungen auf das eigene Tun. Dadurch wird unmittelbar ein Lernprozess angestoßen, den es zu reflektieren gilt.
Indikationen bei der Interaktion mit Kamelen, Pferden und Eseln:
- Entwicklungsstörungen oder –defizite
- psychosomatische Störungen
- Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen (Gleichgewicht, Körperkoordination, Körperwahrnehmung, Muskeltonusstörungen)
- Sozialverhaltensstörungen
- Selbstwertproblematiken (gestörtes Selbstbewusstsein/ Selbstwertgefühl)
- Störungen in der sozialen/ emotionalen Entwicklung (Kontaktstörungen, Beziehungsprobleme)
- Verarbeitung von schweren Krisen und Traumata (z.B. Gewalt)
- Verhaltensauffälligkeiten (Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität, Autismus)
- Sprachstörungen
- Burn-out/ Erschöpfungssyndrom
Zielgruppe:
… sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit besonderen Anliegen und Bedürfnissen.
Dabei dienen die Tiere als Motivator, Eisbrecher, „Freund“, Zuhörer und Co-Therapeut, um die Aufmerksamkeit, Konzentration und Selbststeuerungsfähigkeit zu verbessern, die Motorik zu verfeinern und den oft bestehenden Leidensdruck der Betroffenen zu mindern.
Meine Grundidee lautet: „die Schaffung einer fördernden statt einer nur fordernden Lebenswelt!“.
Dabei gilt es, selbst aktiv zu werden, um so Handlungsstränge mit Folgen kennen und einschätzen zu lernen. Es soll hier die Erfahrung gemacht werden dürfen: „Mein Tun bewirkt etwas, ich kann aktiv handeln und bin dafür verantwortlich“. Diese Erkenntnis wird im Umfeld Natur & Tiere spielerisch erlangt und später reflektiert.
Dabei ist die mögliche Vielfalt in der Arbeit mit den unterschiedlichen hier lebenden Vierbeinern eine große Bereicherung, da sich die Eigenarten der Tiere, ihre (art-)typischen Verhaltensweisen und ihr Äußeres stark voneinander unterscheiden und die Begegnungen nie nach dem gleichen Muster ablaufen, es immer zu neuen Interaktionen kommt.
Durch das Kennenlernen der Esel, Kamele und Pferde und den individuellen Umgang mit den Tieren erfahren Kinder, Jugendliche und Erwachsene, dass es verschiedene Verhaltensmuster gibt, wie man sie deutet und dass diese, zum Teil angeborenen Schemata, auch trainierbar und veränderbar sind. Sowohl die einzelnen Tierarten, aber auch die Tiere als solche reagieren differenziert bzw. haben in ihrem Leben unterschiedliche Erfahrungen gemacht und daraus entwickelten sich Eigenarten und Vorlieben!
In der Arbeit mit ihnen sind deshalb die Themen Zuverlässigkeit und Vertrauen sehr wichtige Faktoren!
Tierisch leicht
Ein zusätzlicher und außergewöhnlicher Baustein ist der Einsatz der Vierbeiner- unter Einbezug von lerntherapeutischen Maßnahmen und Zielen- bei Teilleistungsstörung/-en (LRS, Dyskalkulie), Konzentrationsproblemen oder der Lernförderung.
Weiter Infos unter „Tierisch leicht lernen“.
Beispiele zur Veranschaulichung…
Ziel: Förderung der taktilen Wahrnehmung durch Kamelkontakt:
- Berühren des Kamelfells mit den bloßen Händen,
- Putzen eines Tieres mit Putzzeug in der der favorisierten Hand,
- Umarmung und Kuscheln mit einem Kamelhöcker.
Ziel: Kommunikationsbetonte Übung mit Training der Merkfähigkeit:
- Gehen und stoppen mit einem Esel an bestimmten Stellen durch Kommunikation über die eigene Körpersprache und verbale Befehle.
Ziel: Förderung des „um die Ecke Denkens“:
- Einen selbst aufgebauten Parcours mit einem Esel gehen ohne Pylonen umzuwerfen.
Der Oppositions-Reflex der Langohren, eine instinktive Reaktion von Eseln mit Gegendruck zu reagieren, führt dazu, dass man immer wieder sein Verhalten überdenken und gegebenenfalls in Frage stellen muss, um dem Ziel näher zu kommen.
Hauptmerkmale der zum Einsatz kommenden Esel sind ihre unendliche Kreativität, Ausdauer und Beharrlichkeit.
Ziel: Förderung der taktilen Wahrnehmung durch das Zusammensein mit einem Pferd:
- selbstständiges Befestigen des Führstrickes am Halfter,
- Putzen des Pferdes mit der favorisierten und später der zweiten Hand,
- die Mähne kämmen und „sortieren“,
- für das geführte Reiten: dem Pferd die Decke auflegen und beim Gurten helfen.
Ziel: Schulung der visuellen Wahrnehmung mit den Vierbeinern:
Der Einsatz der Körpersprache und die unterschiedliche Mimik der Individuen Pferd, Esel und Kamel ist sehr differenziert.
Durch die Beobachtung der Tiere kann man seine eigene Sinneswahrnehmung stärken und ausbauen.
Weitere Informationen zur Tiergestützten Pädagogik finden Sie hier.
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